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Leasingpersonal einfach erklärt!

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Wie funktioniert Leasingpersonal? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Wir klären alle Mythen rund um das Thema Arbeitskräfteüberlassung im Jahr 2023.

Inhaltsverzeichnis

Warum setzen Unternehmen Leasingpersonal ein?

Diese Frage stellen sich viele Personen, die auf Jobsuche sind und auf Jobangebote von Leasingfirmen stoßen. 

Die Frage ist mehr als berechtigt und nicht selten trifft man auf Unverständnis seitens Arbeitnehmer. 

Jahrelang schon versucht die Leasingbranche am eigenen Image zu feilen… die Aufklärungsarbeit jedoch kommt im Alltag doch auch oft zu kurz. 

Warum also setzen Firmen auf Leasingpersonal? Ein erster Zugang ist die Größe des Unternehmens zu betrachten. Konzerne haben teils ganz andere Gründe für die Beschäftigung von Leasingpersonal als Klein- und Mittelunternehmen. 

Einsatz von Leasingpersonal in Konzernen

  • Der Konzern hat in Österreich keine eigene Personalabteilung
  • Es gibt eine Personalabteilung, die jedoch lediglich Administratives und keine Personalsuche übernimmt
  • Es gibt eine hohe Anzahl an gesuchten Mitarbeitern und der Suchaufwand ist alleine nicht zu bewältigen
  • Nahezu unbekannt ist der Grund, dass manche Konzerne von Jahr zu Jahr festlegen müssen, wie viele Mitarbeiter intern beschäftigt werden dürfen – sind die Auftragsbücher aber voll – so hilft man sich mit Leasingkräften, die nicht in die Konzernkennzahlen einfließen
 

Einsatz von Leasingpersonal in Klein- und Mittelbetrieben

  • Arbeitnehmer und Unternehmen sehen es bereits – die Vielzahl an Portalen und Social Media Plattformen sind mit erheblichem Aufwand für Schaltung, Verwaltung, Betreuung verbunden. Das ist für viele kleinere Unternehmen nicht bewältigbar!
 

Was hat das mit Leasinganstellungen zu tun? Gute Frage.

Die Leasingfirmen haben einfach viel mehr Möglichkeiten um Personal zu finden. Der Deal ist also oft, dass die Leasingfirma ihre massiven Ressourcen zur Verfügung stellt – der gefundene Mitarbeiter aber dann auch über eine Zeit lang auf Leasingbasis angestellt wird.

 

Leasingpersonal Dreieck
Trenkwalder: Dreiecksbeziehung in der Arbeitskräfteüberlassung

 

Der größte Mythos rund um Leasingpersonal

Zahlreiche Skandale und viele negative Erfahrungen mit Leasingfirmen führten zu einem Imageschaden den man als recht beträchtlich ansehen kann. 

Zumal sich dadurch auch zahlreiche Mythen rund um Leasingpersonal gebildet haben.

Nachdem wir die Gründe für den Einsatz von Leasingpersonal etwas näher betrachtet haben, kommen wir zum größten Mythos.

Leasingpersonal verdient weniger

Das ist von Gesetzes wegen verboten. Leasingpersonal muss mindestens gleich viel oder besser verdienen. 

Jede Leasingfirma wird sich hüten, Fehler bei der Entlohnung zu machen. Gewerbeentzug und hohe Strafen schützen Dienstnehmer und Wirtschaft vor derartigen Versuche, die gesetzlichen Vorgaben zu umgehen.

Aber Achtung: Das bezieht sich auf Jobs & Funktionen wo Gehaltsverhandlungen in der Praxis oft keine Option sind und der Kollektivvertrag zur Geltung kommt. 

Nehmen wir ein Beispiel: Der Beschäftiger hat den KV Handel und das Leasingpersonal unterliegt dem besseren KV AKÜ Arbeiter. 

Somit kommt für das Leasingpersonal der bessere KV zum Tragen und es kann durchaus der Fall sein, dass man besser verdient als der fixangestellte Kollege. 

Bei Funktionen, wo man durchaus über das Gehalt abseits der KV Mindestgehälter sprechen und verhandeln kann befindet man sich ohnehin bereits in der „Überzahlung“.

Hier kann es sein, dass die Kollegin im Büro mehr verdient als das Leasingpersonal in der gleichen Abteilung. 

Dabei kann man oft fälschlicher Weise die Annahme treffen:
Ich verdiene weniger als die Kollegin (aber auch über dem KV) – was aber nichts mit der Anstellung auf Leasingbasis zu tun hat.

TIPP:
Fragen Sie die Leasingfirma im Gespräch ob Gehaltsverhandlungen möglich sind! 

Gerade bei Positionen, Jobs oder Funktionen die bestimmte Qualifikationen erfordern lohnt es sich hier nachzufragen.

 

Wie verdienen Leasingfirmen ihr Geld?

Vorweg: Nein, Leasingfirmen verdienen nicht dadurch ihr Geld, dass sie beim Gehalt vom Leasingpersonal sparen. Wir haben das in 10 Jahren sicher über 100 Mal gehört und möchten gerne für mehr Klarheit sorgen. 

Was viele nicht wissen: Leasingfirmen verdienen nur im Erfolgsfall. 

Das bedeutet, nur wenn Mitarbeiter erfolgreich gefunden wurden, werden Umsätze erzielt. Die eigenen Kosten für interne Personalberater, Inserate, Büro uvm. werden also erst bei Besetzungserfolg und einer gewissen Anstellungsdauer gedeckt!

Umsätze alleine heißt nicht Gewinn, denn die Leasingfirma haftet für sehr viele Risiken. Im Endeffekt aber zählt die tatsächliche Arbeitsleistung in Stunden des Mitarbeiters. 

Je mehr Stunden der Mitarbeiter auf Leasingbasis arbeitet, desto mehr Stunden werden dem Auftraggeber verrechnet. 

Der Rechenweg: 
Man nehme den Stundenlohn bzw. bricht das Gehalt auf einen Stundensatz.

Beispiel: 2.800,00 € brutto durch die monatliche Soll-Arbeitszeit von ca. 167 Stunden ergibt stündlich 16,76 € die der Leasingmitarbeiter brutto bekommt. 

Die Leasingfirma muss Lohnabgaben zahlen, kommt für Urlaubs- und Weihnachtsgeld auf und muss das Risiko von Fehlzeiten kalkulieren. Berücksichtigt man grob diese Gegebenheiten so kommt man auf ca. 33 € / Stunde um nur einen Teil der Selbstkosten der Leasingfirma zu decken. 

Nun vereinbart man mit dem Beschäftiger, also dem Kunden der Leasingfirma einen Zuschlag um profitabel zu bleiben.

Dieser Zuschlag wird zu den 33 € / Stunde aufaddiert, hinzu kommt Umsatzsteuer. 

Das bedeutet, dass Beschäftigerbetriebe teils sehr viel Geld für Leasingpersonal in die Hand nehmen. Stundensätze von ca. 50 € sind dabei für qualifiziertes Personal keine Seltenheit.

Wichtig zu wissen:

Leasingpersonal bekommt i.d.R. immer das volle Gehalt, den vollen Lohn – unabhängig von den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. 

Die Leasingfirma jedoch darf dem Beschäftiger nur die tatsächlich geleisteten Stunden verrechnen. 

Arbeitet der Mitarbeiter also z.B. nur 100 Stunden / Monat so steht ihm dennoch der volle Lohn zu. Die Leasingfirma darf jedoch nur 100 Stunden verrechnen und trägt das Risiko von Fehlzeiten somit zu 100%. 

Das birgt für Dienstnehmer bzw. für das Leasingpersonal keine offensichtlichen Risiken – denn die Leasingfirma schuldet zu jeder Zeit das volle Gehalt. Für Beschäftiger ist dieses Modell sehr praktisch, denn das Risiko von Arbeitszeitausfällen bei voller Entgeltzahlungsplicht wird auf die Leasingfirma übertragen.

In der Praxis zeigen sich dadurch allerdings auch Interessenskonflikte ethischer wie wirtschaftlicher Natur.

Mittlerweile reagiert die Leasingbranche auf diese Konflikte und bringt neue Services ins Rennen. Arbeitgeberattraktivität steht an oberster Stelle – auch für diese Branche. 

Als Direktvermittler begrüßen wir innovative Modelle unserer „Kollegen“ und sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen.

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